Archiv für den Monat: Dezember 2008

2009 ist nicht 1929

auch wenn viele einen das glauben machen wollen.

Natürlich gibt es jetzt viele Stimmen, wie schlecht doch die Lage sei und wie düster die Aussichten sind. Aber wer würde schon Geld vom Staat bekommen, wenn er behauptet ihm geht es gut und die Zukunft ist rosig? Wahrscheinlich die wenigsten, es sei denn es handelt sich mal wieder um eine Schnapsidee bei der jeder vernüftige Mensch weiß das sie in die Hose geht bahnbrechende Idee mit ungeahnten und ebenso nicht messbaren oder ganz anderen als zuerst geglaubten Effekten für die Umwelt und den Arbeitsmarkt, wie zum Beispiel das Gesetz zur Einspeisung von erneuerbaren Energie EEG .

Die derzeitige Stimmung unter der Bevölkerung ist wahrscheinlich für einige Politiker überraschend positiv, vielleicht sogar zu positiv. Aber warum sollte ein Arbeitnehmer, der schon die x-te Entlassungsrunde überstanden hat, nächstes Jahr mehr Angst um seinen Arbeitsplatz haben als in diesem Jahr? Und auch die versuchte Panikmache mit mehr Arbeitslosen damit ja keiner mehr Lohn will die Prognose, daß die Zahl der Arbeitslosen wieder ansteigt, verunsichert doch eigentlich niemand wirklich, wir hatten gerade einmal vor knapp 3 Jahren bereits über 5 Millionen Arbeitslose und die Republik ist damals nicht untergegangen und wird es auch jetzt nicht. Wenn man sich die Regelungen von Hartz 4 SGB II betrachtet und vielleicht den einen oder anderen Empfänger davon im Bekannten- oder Freundeskreis hat, wird einem schnell klar, das Sparen für schlechte Zeiten nicht unbedingt sinnvoll ist.

Der deutlichste Unterschied zwischen 2009 und 1929 ist aber, vor achtzig Jahren haben die damals Verantwortlichen endgültige Konsequenzen aus ihrem Fehlverhalten gezogen, nur mal so zur Erinnerung.

Gefangen im Spinnennetz

oder warum Brot im nächsten Jahr teuerer werden könnte.

Infolge der gestiegen Nachfrage nach Getreide und anderen landwirtschaftlichen Erzeugnissen die sich energetisch verwerten lassen, stieg auch der Preis für diese Produkte wie zum Beispiel der Preis für Weizen. Woraufhin die Fläche auf der Getreide angebaut wird deutlich ausgeweitet wurde. Mit den daraufhin steigenden Ernten scheint sich die Preisentwicklung fürs erste einmal zu beruhigen.

Auf den ersten Blick nichts besonderes, der Preis eines Gutes steigt, dann wird davon mehr produziert und angeboten, der Preis des Gutes fällt wieder, es wird weniger produziert, der Preis steigt wieder usw.. Bei Produkten bei denen nur eine zeitlich verzögerte Reaktion auf die Preise möglich ist, wie zum Beispiel bei landwirtschaftlichen Produkten, kommt es bei der Darstellung des Verlaufes zu einem Muster dass dem Spinnennetz (engl. cobweb) ähnelt. Es wird auch öfters als Schweinebauchzyklus bezeichnet.

Was passiert aber, wenn dieser Zyklus durchbrochen oder an einer Stelle gestoppt bzw. beschleunigt wird? Das werden wir wohl alle im nächsten Jahr selbst erleben. Den Lehrbuch gerecht haben die Landwirte mehr Getreide angebaut, dass sie nun absetzen wollen, und der Preis ist auch vorerst einmal gesunken. Aber nun haben sie das Problem, dass ihnen niemand das Getreide mehr abkauft. Siehe Finanzkrise erreicht Landwirte. Es gibt einen deutlichen Unterschied zwischen einem Produkt das ich nur zu einem geringen Preis absetzen kann und dem das unverkäuflich ist. Ein unverkäufliches Produkt wird niemand produzieren bzw. anbauen. Als Ergebniss wird der Preis wieder deutlicher ansteigen und wahrscheinlich seine vergangen Höhen überflügeln mit weiter steigenden Brotpreisen im Gepäck. Komisch ist nur, dass der Brotpreis zusammen mit dem Getreidepreis steigt, aber nicht mit ihm fällt. Also nicht wundern wenn nächstes Jahr um die Zeit das Kilo Brot 5 Euro oder mehr kostet.

Und da es hier nur um das Rückgrat unserer Ernährung geht und keine aberwitzigen Summen im Hundert Milliarden Euro Bereich von Nöten wären um dieses Problem zu lösen – wird es wieder keinen interessieren – bis es zu spät ist.

sinkende Altpapierpreise gleich steigende Müllpreise?

Wie bei den meisten anderen Rohstoffen, ist auch der Preis für Altpapier in der letzten Zeit im freien Fall nach unten. Noch vor einem halben Jahr erhielt man Geld dafür, dass das Altpapier abgeholt wurde, jetzt bezahlt man wieder das es mitgenommen wird.

In den vergangen Jahren wurden immer mehr Tätigkeiten rund um den Müll auf die privaten Haushalte, in Form der sogenannten Mülltrennung abgewälzt. Dabei handelt es sich bei der Mülltrennung nur um eine vom Verbraucher kostenlos durchgeführte Vorsortierung des Mülls bzw. die Sortierung in werthaltige Reststoffe und Restmüll. Das bedeutet ich sortier die Verpackungen aus, für deren Entsorgung ich bereits beim Kauf bezahlt habe, trenn schön brav den Biomüll der dann verstromt und ins Netz eingespeist wird wo ich ihn dann teuer zurückkaufen „darf“, sammel meine durchschnittlich 100 Kg Papier die dann weiterverkauft werden usw.. Das komische dabei ist nur, dass die Gebühren für den Müll weitersteigen (Seite 11) Entwicklung der Abfallgebühren.

Jetzt warte ich Dank der fallenden Preise für das Altpapier auf weiter steigende Müllgebühren. Denn bei 100 Kg Papier war bei einem Preis von 80 Euro pro Tonne innerhin ein Plus von 8 Euro möglich, aber irgendwie habe ich die Vermutung, dass die Erhöhnung wahrscheinlich ein kleines bisschen höher ausfallen wird…

es Weihnachtet noch sehr

Auch wenn Weihnachten schon wieder vorbei ist, scheint es dieses Jahr eine Verlängerung zu geben. Allerorten vernimmt man den Wunsch nach Geschenken, diese sollen zwar nicht vom Christkind kommen und müssen auch nicht mit Liebe gemacht werden, ein einfacher schmukloser Scheck ohne viel Zierrad würde ausreichen. Am Besten Blanko und in mehrfacher Ausfertigung, falls es dann wider erwarten doch nicht reichen sollte.

Das Problem ist nur, dass es sich beim Schenkenden und bei dem der es bezahlen muß nicht um die selbe Person bzw. Gruppe handelt. Bezahlen soll es mal wieder der Steuerzahler. Eine wirklich clevere Idee, Produkte und Dienstleistungen die wir als Verbraucher nicht kaufen wollten (oder kaufen konnten) sollen wir jetzt als Steuerzahler subventionieren.

Nur mal so ein bisschen Marktwirtschaft für Anfänger, auch wenn es für die meisten eine ganz neue Erfahrung ist, es gibt keine Garantie für Gewinn. Und nur weil man Verluste erwirtschaftet oder seine Waren nicht absetzen kann, bedeutet das auch nicht das hier ein Systemfehler vorliegt, auch wenn das einige glauben werden.

Aber man will ja gar nicht nur der „Wirtschaft“ sondern auch dem Verbraucher helfen,
auf die Hilfe kann ich gerne verzichten. Da werden die tollsten Methoden konstruiert und meist unbedacht verbreitet.
Sehr gelungen ist zum Beispiel der Start des sogenannten Gesundheitsfonds zu Beginn des nächsten Jahres. Die Mehrzahl der Versicherten zahlt dann deutlich mehr für die Krankenkasse, den so als Tipp von der zeitweisen d.h. befristeten Senkung der Beiträge zur Arbeitslosenversicherung haben nur die etwas die Arbeit haben. Also wenn man will, dass der Verbraucher mehr Geld zum Ausgeben hat, ist das nicht die richtige Richtung. Nur weil mehr abgezogen wird hat der andere nicht automatisch mehr Geld.

Mein persönlicher Liebling, zumindest zur Zeit, ist der Konsumgutschein. Wirklich gute Idee, jeder bekommt 500 Euro zum Ausgeben. Bei knapp 80 Millionen Empfänger kostet es nur knapp 40 Mrd Euro, nimmt man noch die Kosten der bis jetzt ungeklärten Verteilung hinzu werden es wahrscheinlich 50 Mrd werden. Damit kämen die meisten Staatsbank sicher ein Jahr über die Runden, falls sonst nix passiert. Und auch mal wieder Wirtschaft für Anfänger, einmalige Effekte ändern nicht das Konsumverhalten. Die Empfänger werden einfach bereits beschlossene Anschaffungspläne vorzeitig umsetzen, d.h. statt 2010 wird der neue Kühlschrank halt schon 2009 gekauft. Falls man das Geld in Form von Steuersenkung gibt, wird es gespart und auch in diesem Fall wird es nicht zu mehr Konsum führen.

Wäre es da nicht sinnvoller dies Geld besser Menschen zu geben bei denen man fast sicher seien kann, daß jeder Extraeuro dierejt in Konsum fliest? Laut der Bundesagentur für Arbeit im Jahresbericht 2007 gibt es knapp 7 Million Hartz 4 Bezieher von Leistung nach SBG II. Wenn jeder von denen nur 50 Euro mehr im Monat erhält, würde das „nur“ 4.2 Mrd p.a. kosten oder bei 100 Euro 8.4 Mrd p.a.. Falls man also unbedingt soviel Geld ausgeben will, wäre das meiner Meinung die bessere Alternative. Auch blieb immer noch genug Abstand als das es sich bei meisten lohnen würde mit Arbeiten aufzuhöhren um Hartz 4 zu bekommen.

Von Glühbirnen und Autos

Was haben die Befreiung von der Kfz Steuer und das Verbot der Glühbirne gemeinsam? Beides hat keinen Effekt. Wer glaubt eigentlich wirklich, das sich irgendjemand ein neues Auto kaufen wird, weil er jetzt bis zu 2 Jahre von der Kfz Steuer befreit wird? Die so gesparten paar hundert Euro werden wohl kaum jemanden dazu motivieren sich zu Jahresanfang ein neues Auto zu kaufen, es sei denn er hat den Kauf schon seit längerem geplant und nimmt dieses Geschenk gerne mit. Und was kostet uns der Spaß? Irgend woher müssen die Gelder kommen auf die jetzt großzügig verzichtet werden, um genau zu sein wird auf knapp 570 Millionen verzichtet.

Und genauso wenig wie der Verzicht auf die Glühbirnen das Weltklima retten wird, falls dieses überhaupt gerettet werden muß oder getrettet werden kann, wird die Befreiung von der Kfz Steuer die Automobilindustrie retten. Aber Hauptsache mal was beschlossen und irgendjemand wird schon dafür bezahlen. Auch wenn es wesentlich sinnvollere Verwendungsmöglichkeiten für das Geld gäbe. Warum wird nicht eine allgemeine Verschrottungsprämie für Autos die ein bestimmtes Alter besitzen eingeführt, bei der der Empfänger frei entscheiden kann was er mit der Prämie macht, also egal ob er sich ein neues Auto kauft oder in Zukunft den öffentlichen Nahverkehr oder das Fahrrad nutzen will?

Wahrscheinlich weil niemand, der darüber zu entscheiden hat, uns zutraut das wir selbständig unsere Probleme lösen können. Dumm nur, das Menschen wie ich, also ein Wähler, bei der nächsten Wahl über deren Weiterbeschäftigung entscheiden darf. Und ich weiß schon wenn ich nicht wählen werde.

Warum Energie sparen?

Es scheint fast so als ob es sich bei Energie inzwischen um ein staatlich verwaltetes Mangelgut handelt das es bald nur noch auf Bezugschein geben würde. Dabei sorgen die steigenden Energiekosten schon von alleine dafür, dass die Mehrzahl der Menschen versucht ihren Verbrauch soweit es möglich ist einzuschränken. Auch wenn es kaum einer Glauben wird, ich kann meine Stromrechnung lesen und verstehen. Und trotz der steigenden Kosten, habe ich es in den letzten zwei Jahren geschaft fast konstante Stromkosten zu haben. Da ich, wie nicht anders zu erwarten war, meinen Verbrauch angepasst habe, und das ganz ohne Energiesparlampen.
Aber was würde denn wirklich passieren, wenn wir, d.h. die privaten Verbraucher, alle unseren Bedarf an Energie drastisch zurückfahren würden? Wir hätten weniger Geld für die gesetzliche Rentenversicherung, da die Einnahmen aus der Ökosteuer, die zur Finanzierung der Rentenkasse eingeführt worden war, sinken würden. Siehe zum Beispiel „Ökosteuer – sparen oder zahlen?“.

Auch wäre weniger Geld da, um die Solar- und Windparks zu subventionieren zu können, da wir alle Dank dem Erneuerbare Energien Gesetz unseren Anteil über die Stromrechnung mitbezahlen. Aus dem EEG-Erfahrungsbericht 2007 (S.152) geht hervor, dass die EEG Kosten Privathaushalt (3.500 kWh/a) sich auf 2.30 Euro pro Monat belaufen. Da den Betreibern die einspeisevergütung zusteht, können wir so viel Energie sparen wie wir wollen, um diesen Betrag kommt man nicht herum.

Da wir aber weder wollen dass die Rentenkasse kein Geld mehr bekommt und wir auch weiterhin formschöne Windparks in der Landschaft stehen sehen wollen, müssen wir wohl oder übel so weiternachen wie bisher 🙂

Zum Glück gezwungen…

In vielen Kommentaren zum Verbot der Glühbirne liest man, dass der Verbraucher eben zu seinem Glück gezwungen werden müsste. Stimmt ich wäre ja nie von alleine auf die Idee gekommen, dass wenn ich Energie spare, was garnicht möglich ist – ich kann allenfalls meinen Verbrauch reduzieren, meine Rechnung kleiner wird. Für wie doof müssen die uns eigentlich halten? Ob ich nun weniger Energie berbrauche indem ich meine Wäsche wieder aufhängen anstatt sie im Trockner zu trocknen oder ob ich auf Glühbirnen zugunsten der sogenannten Energiesparlampen verzichte werde — sollte doch meine Entscheidung sein und nicht die von irgendwelchen selbsternannten Rettern des Planeten.

Es ist immer einfach Fehler im Verhalten seiner Mitmenschen zu finden, auch wenn diese Erkenntnis schon recht lange bekannt ist,Matthäus Evangelium 7,3„Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht?“, gibt es heute immer noch Menschen die anderen ihre Vorstellungen von einem besseren Leben aufzwingen wollen.

Warum wird die Glühbirne verboten?

Der Grund für dieses Verbot scheint auf der Hand zu liegen der geringe Wirkungsgrad der Glühbirne. So wird nur ein Bruchteil etwa 5 % in Licht umgesetzt und der Rest fällt als Abwärme an.

Das hört sich erstmal gut, verbraucht viel und leistet wenig also weg damit. Das Dumme ist nur, daß die Glühbirne (inklusive ihrer Alternativen) nur einen sehr bescheidenen Anteil am Gesamtstromverbrauch besitzen. Und bezogen auf den gesamten Energiebedarf dürfte ihr Anteil fast verschwindent gering sein. Das heißt ein Verbot von Glühbirnen wird die Energieprobleme nicht lösen. Der Effekt ist von der Größe her mit dem Einspareffekt zu vergleichen denn die Sommerzeit beschert hat – nicht vorhanden.

Der Grund des Verbotes ist, meiner Meinung nach nicht der Stromspareffekt, sondern ein reiner Showeffekt, daher wurde auch die Glühbirne und nicht das Auto verboten.

Herzlich Willkommen!

Diese Seite entstand als Antwort auf den Plan der EU die Glühbirne zu verbieten. Es ist ja nicht so, dass ich etwas gegen Energie- bzw. Stromsparen haben, es ist halt nur so, dass ich mir nicht vorschreiben lassen will wo ich sparen soll.