es Weihnachtet noch sehr

Auch wenn Weihnachten schon wieder vorbei ist, scheint es dieses Jahr eine Verlängerung zu geben. Allerorten vernimmt man den Wunsch nach Geschenken, diese sollen zwar nicht vom Christkind kommen und müssen auch nicht mit Liebe gemacht werden, ein einfacher schmukloser Scheck ohne viel Zierrad würde ausreichen. Am Besten Blanko und in mehrfacher Ausfertigung, falls es dann wider erwarten doch nicht reichen sollte.

Das Problem ist nur, dass es sich beim Schenkenden und bei dem der es bezahlen muß nicht um die selbe Person bzw. Gruppe handelt. Bezahlen soll es mal wieder der Steuerzahler. Eine wirklich clevere Idee, Produkte und Dienstleistungen die wir als Verbraucher nicht kaufen wollten (oder kaufen konnten) sollen wir jetzt als Steuerzahler subventionieren.

Nur mal so ein bisschen Marktwirtschaft für Anfänger, auch wenn es für die meisten eine ganz neue Erfahrung ist, es gibt keine Garantie für Gewinn. Und nur weil man Verluste erwirtschaftet oder seine Waren nicht absetzen kann, bedeutet das auch nicht das hier ein Systemfehler vorliegt, auch wenn das einige glauben werden.

Aber man will ja gar nicht nur der „Wirtschaft“ sondern auch dem Verbraucher helfen,
auf die Hilfe kann ich gerne verzichten. Da werden die tollsten Methoden konstruiert und meist unbedacht verbreitet.
Sehr gelungen ist zum Beispiel der Start des sogenannten Gesundheitsfonds zu Beginn des nächsten Jahres. Die Mehrzahl der Versicherten zahlt dann deutlich mehr für die Krankenkasse, den so als Tipp von der zeitweisen d.h. befristeten Senkung der Beiträge zur Arbeitslosenversicherung haben nur die etwas die Arbeit haben. Also wenn man will, dass der Verbraucher mehr Geld zum Ausgeben hat, ist das nicht die richtige Richtung. Nur weil mehr abgezogen wird hat der andere nicht automatisch mehr Geld.

Mein persönlicher Liebling, zumindest zur Zeit, ist der Konsumgutschein. Wirklich gute Idee, jeder bekommt 500 Euro zum Ausgeben. Bei knapp 80 Millionen Empfänger kostet es nur knapp 40 Mrd Euro, nimmt man noch die Kosten der bis jetzt ungeklärten Verteilung hinzu werden es wahrscheinlich 50 Mrd werden. Damit kämen die meisten Staatsbank sicher ein Jahr über die Runden, falls sonst nix passiert. Und auch mal wieder Wirtschaft für Anfänger, einmalige Effekte ändern nicht das Konsumverhalten. Die Empfänger werden einfach bereits beschlossene Anschaffungspläne vorzeitig umsetzen, d.h. statt 2010 wird der neue Kühlschrank halt schon 2009 gekauft. Falls man das Geld in Form von Steuersenkung gibt, wird es gespart und auch in diesem Fall wird es nicht zu mehr Konsum führen.

Wäre es da nicht sinnvoller dies Geld besser Menschen zu geben bei denen man fast sicher seien kann, daß jeder Extraeuro dierejt in Konsum fliest? Laut der Bundesagentur für Arbeit im Jahresbericht 2007 gibt es knapp 7 Million Hartz 4 Bezieher von Leistung nach SBG II. Wenn jeder von denen nur 50 Euro mehr im Monat erhält, würde das „nur“ 4.2 Mrd p.a. kosten oder bei 100 Euro 8.4 Mrd p.a.. Falls man also unbedingt soviel Geld ausgeben will, wäre das meiner Meinung die bessere Alternative. Auch blieb immer noch genug Abstand als das es sich bei meisten lohnen würde mit Arbeiten aufzuhöhren um Hartz 4 zu bekommen.