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Was Strom sparen bringt

Finanziell rein garnichts zumindest wenn ich der neusten Stromabrechnung die ich erhalten habe vertrauen kann. Da hab ich mal wieder feststellen dürfen, dass obwohl ich im letzten Jahr knapp 5 % weniger Strom verbraucht habe als im Vorjahr, wieder einmal eine Nachzahlung ins Haus steht, wenn auch nur eine geringe. Und die Einsparung habe ich dabei ganz ohne irgendwelche Energiesparlampe zustande gebracht.

Wenn man nun bedenkt, dass durch das Abschaffen der Glühbirnen auch nur etwas mehr als 5 % einsparen kann, frage ich mich doch wo dann die von der EU Kommission angepriesene Einsparung für die Verbraucher bleibt, bei mir ist sie auf jeden Fall noch nicht angekommen.

Daraus lernen wir, man muss keine Glühbirne verbieten um lausige 5 % Strom einsparen zu können, bei mir brennen sie nach wie vor und auch in Zukunft weiter. Und wenn jemand ein Verbot der Glühbirne mit Hinweis auf mögliche Einsparungen macht, er anscheinend keine Ahnung vom deutschen Strommarkt hat.

Deshlab bleibe ich dabei: Rettet die Glühbirne!

Energiesparlampe

Der Name selbst ist schon an sich falsch, da mittels einer Energiesparlampe, in erster Linie der Stromverbrauch und nicht der Energieverbrauch reduziert wird. Aber davon abgesehen gibt es eine ganze Reihe von Merkblätter von zumeist staatlichen Quellen die fast schon Loblieder auf die Effiziens von Energiesparlampen singen verweisen.

Wie zum Beispiel Merkblatt 35: Stromsparen im Haushalt.

Ein Problem zu bestimmen wie groß der Einspareffekt durch Energiesparlampen im Vergleich zu normalen Glühbirnen ist, wieviel Strom wird überhaupt zur Beleuchtung verwendet und welche Nebeneffekte existieren. Wie lassen sich also solche Vergleiche bewerten?

Wir zeigen dies Beispielhaft an dem Vergleich aus Merkblatt 35.

So wird am Schluß in Merkblatt 35 bei einem Vergleich gezeigt, dass sich 583 kWh von 720 kWh Strom pro Jahr und Haushalt einsparen liessen. Was können wir hier erkennen:

  1. Bisheriger Verbrauch
  2. Neuer Verbrauch
  3. Einsparung

Jetzt kommt der interesante Teil.

Verbrauchsgrundlage?
Wenn der bisherige Verbrauch 720 kWh war, und Beleuchtung in privaten Haushalten umgefähr 8% des Stromverbrauchs ausmacht, kommen wir zu einen Stromverbrauch von 9000 kWh pro Jahr für diesen Haushalt. Eine stolze Leistung für einen 4 Personen Haushalt. Wobei an anderer Stelle von nur 4850 kWh pro Jahr für die gleiche Haushaltsgröße ausgegangen wird. Welche der Verbrauchswerte stimmt? Diese Frage können wir nicht beantworten.

Das zweite Problem bei der Verbrauchsberechnung ist, das es für die Nutzung von klassischen Glühbirnen knapp 100 Jahre Erfahrung gibt, und sich deshalb gute schätzen läßt, bei Ernergiesparlampen zu meist auf Laborversuche verwiesen wird, deren praxistauglichkeit sich erst noch zeigen muss.

Einsparung?
Laut Angaben lassen sich 583 kWh Strom pro Jahr eisparen. Wenn wir davon ausgehen, dass die Lichtleistung gleich geblieben ist, bedeutet dies das wir 583 kWh Abwärme einsparen. Um die gleiche Menge an Wärme zu produzieren müssten knapp 58 Liter Heizöl verbrannt werden. Wir sehen also, Energie wird durch Energiesparlampen nicht gespart, sondern sie stammt nur aus einer anderen Quelle.

Ersparnis?
Auf den ersten Blick läßt sich durch gesunken Stromverbrauch Geld sparen, im Beispiel wird von einer Ersparnis von 87 Euro ausgegangen. Auf den zweiten Blick erkennt man aber, dass durch den Mehrverbrauch an Heizöl dieser Spareffekt stark reduziert wird.

Denn wie es der Zufall so will, sind die meisten Glühbirnen im Winter an wenn es dunkel und kalt ist, so daß wir davon ausgehen können das ca. 2/3 der 58 Liter Heizöl wirklich eingespart wird beim Einsatz der konventionellen Glühbirne.

Fazit
Stromsparen ist nicht automatisch Energiesparen. Bei einem Preis von 1 Euro pro Liter Heizöl ist bereits die Hälfte der oben genannten Ersparnis aufgebraucht.

Zum Glück gezwungen…

In vielen Kommentaren zum Verbot der Glühbirne liest man, dass der Verbraucher eben zu seinem Glück gezwungen werden müsste. Stimmt ich wäre ja nie von alleine auf die Idee gekommen, dass wenn ich Energie spare, was garnicht möglich ist – ich kann allenfalls meinen Verbrauch reduzieren, meine Rechnung kleiner wird. Für wie doof müssen die uns eigentlich halten? Ob ich nun weniger Energie berbrauche indem ich meine Wäsche wieder aufhängen anstatt sie im Trockner zu trocknen oder ob ich auf Glühbirnen zugunsten der sogenannten Energiesparlampen verzichte werde — sollte doch meine Entscheidung sein und nicht die von irgendwelchen selbsternannten Rettern des Planeten.

Es ist immer einfach Fehler im Verhalten seiner Mitmenschen zu finden, auch wenn diese Erkenntnis schon recht lange bekannt ist,Matthäus Evangelium 7,3„Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht?“, gibt es heute immer noch Menschen die anderen ihre Vorstellungen von einem besseren Leben aufzwingen wollen.

Warum wird die Glühbirne verboten?

Der Grund für dieses Verbot scheint auf der Hand zu liegen der geringe Wirkungsgrad der Glühbirne. So wird nur ein Bruchteil etwa 5 % in Licht umgesetzt und der Rest fällt als Abwärme an.

Das hört sich erstmal gut, verbraucht viel und leistet wenig also weg damit. Das Dumme ist nur, daß die Glühbirne (inklusive ihrer Alternativen) nur einen sehr bescheidenen Anteil am Gesamtstromverbrauch besitzen. Und bezogen auf den gesamten Energiebedarf dürfte ihr Anteil fast verschwindent gering sein. Das heißt ein Verbot von Glühbirnen wird die Energieprobleme nicht lösen. Der Effekt ist von der Größe her mit dem Einspareffekt zu vergleichen denn die Sommerzeit beschert hat – nicht vorhanden.

Der Grund des Verbotes ist, meiner Meinung nach nicht der Stromspareffekt, sondern ein reiner Showeffekt, daher wurde auch die Glühbirne und nicht das Auto verboten.