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Fleisch, ja bitte!

Gestern die Glühbirne, heute das Fleisch. Man kann sich nur fragen, was die Politik als nächstes verbieten will beziehungsweise an welcher Stelle sie den Verbraucher (= Wähler) bevormunden will. Natürlich will man ja niemanden bevormunden, schließlich gibt es ja genügend Umfrage, die besagen, dass die Bürger weniger Fleisch essen wollen. Aber mit diesen Umfragen lässt sich theoretisch alles rechtfertigen. Ich will auch Strom sparen, wer will das bei den gestiegen Strompreisen nicht? Aber ich will mir nicht von jemanden vorschreiben lassen, wie ich den Strom einsparen soll. Und bei dem was ich wann und warum essen will, werde ich mir schon zweimal nicht sagen lassen, was das Beste für mich ist. Ausgenommen von meinem Hausarzt entscheide ich alleine was auf meinem Teller landet.

Gemeinsamkeiten
Interessanterweise haben das Verbot der Glühbirnen und die Forderung nach einem fleischlosen Tag mehr Gemeinsamkeiten als man auf der ersten Blick vermuten könnten. Sie sind beide das Ergebnis einer verfehlten Politik. Sowohl in Bereich der Energiewirtschaft wie auch im Bereich der Landwirtschaft hat die Politik der vergangen Jahrzehnte dazu beigetragen, dass sich Strukturen gebildet haben die zu unerwünschten Ergebnissen geführt haben. Zentralisierung und Großbetriebe.Jahrzehntelang wurde die Konzentration und das Größenwachstum der Unternehmen in diesen Bereichen gefördert. Und jetzt ist man überrascht über das Ergebnis, und versucht durch plakative Forderungen und Verbote vom allgemeinen Versagen, der eigenen beziehungsweise mitgetragenen Politik abzulenken.

Beide Vorschläge führen aber nicht zu dem gewünschten Ziel. Denn wenn man als Politik das Ziel verfolgt Energie zu sparen oder die Massentierhaltung einzudämmen müssen die entsprechenden Rahmenbedingungen geändert werden und nicht einzelnen Elemente verboten oder gefördert werden.

Warum machen sie es dennoch?
Man könnte, positiv betrachtet, der Politik unterstellen, dass sie die nötigen Änderung der Rahmenbedingung für zu komplex halten, um diese dem einfachen Wähler vermitteln zu können. Nur dann stellt sich die Frage, warum die Rahmenbedingungen sich zumindest in der Wahrnehmung des Verbrauchers nicht ändern. Warum wird nicht eine Vergrößerung der Stallfläche pro Tier gefordert? Liegt das vielleicht daran, dass die Interessengruppen von Produzenten und Konsumten unterschiedlich gut organisiert ihre jeweilige Loppyarbeit betreiben???

Fazit
Wer den Unterschied zwischen Prozess- und Ordnungspolitik nicht kennt, sollte meiner Meinung nach, einfach mal in einem guten Wirtschaftslexikon nachschlagen oder sich im Internet darüber informieren, bevor er wieder versucht den Wähler zu bevormunden. Es könnte sich natürlich auch um eine versteckte Hilfe zur Wahlentscheidung sein, ohne dies näher erörtern zu wollen.

Für etwaige Kommentare….
Wenn mir jemanden mit der Nummer kommen will, dass x-mal mehr Fläche für die Viehzucht benötigt werden, als für die Produktion von Nahrungsmitteln. Dem empfehle ich mal einen Blick über den mitteleuropäischen Tellerrand zu werfen…dann kann er mir auch sicher erklären wie man in der mongolischen Steppe Getreide anbauen kann um nur ein Beispiel zu nennen.